Lorenz Lammerhuber, Absolvent der Abteilung Elektronik und Technische Informatik, berichtet von seiner Teilnahme am EuroSkills Wettbewerb in Gdansk
Von 2016 bis 2021 durfte ich die HTL St.Pölten für Elektronik und Technische Informatik besuchen und schließlich auch bei nationalen, sowie internationalen Meisterschaften in unserem Fachbereich teilnehmen und unsere Schule und unser Land vertreten. Dazu kam ich aber eigentlich durch reinen Zufall bzw. Glück:
Vor mittlerweile fast 3 Jahren kam Prof. Tomitsch in unsere Klasse (die damalige 5AHELS) und bot uns die Möglichkeit der Teilnahme an den österreichischen Meisterschaften für Elektronik, den AustrianSkills an. Obwohl ich noch nie davon gehört hatte, meldete ich mich, und bereitete mich in den folgenden Monaten, mit materieller Unterstützung der Abteilung, auf den Wettkampf vor. Durch Covid und etliche Ausfälle kam es erst im Frühjahr 2022 zur Austragung des Bewerbs, wobei ich den zweiten Platz erreichen konnte.
Dies bedeutete für mich die Teilnahme an den EuroSkills, also die Europameisterschaften für Fachkräfte aus diversen Berufen. Neben meinem technische Informatik Studium an der TU Wien und meiner Teilzeitanstellung als Entwickler bei Bosch versuchte ich mich bestmöglich darauf vorzubereiten, und erhielt dabei Unterstützung von meinem Experten Simon Dorrer. Nachdem der ursprüngliche Austragungsort Sankt Petersburg, aus bekannten Gründen, abgesagt wurde, kam es zur Austragung in der wunderschönen Stadt Danzig an der Ostseeküste Polens.
Am Tag der Ankunft hatte ich Zeit meine sieben Mitstreiter kennenzulernen. Hierbei war erstaunlich wie unterschiedlich die Ausbildungskonzepte in den verschiedenen europäischen Ländern sind und wie verschieden die Schwerpunkte in der facettenreichen Welt der Elektronik gesetzt werden. Ein Bild, dass sich auf die Ergebnisse des Wettkampfs widerspiegelte.
Der Wettkampf selbst teilt sich in 3 Gebiete der Elektronik auf: Hardwareentwicklung, Embedded-Softwareentwicklung und Fertigung eines Prototyps. Am ersten Tag war die Hardwareentwicklung dran. Es mussten am Vormittag einige Komponenten eines µC-Boards erstellt werden, bevor man am Nachmittag die komplette Schaltung erhielt und daraus die Leiterplatte entwickeln musste. Hierbei konnte ich mich im Spitzenfeld einreihen. Nach durchschnittlichen Ergebnissen in der Programmierung und Fertigung wurde es am Ende der fünfte Platz. Viel wertvoller als das Ergebnis waren aber die Erfahrungen und Kontakte zur europäischen „Elektronik-Elite“ die ich aus Danzig mitnehmen konnte.
Zurück in Wien wurden wir von den beiden Bundesministern Kocher und Polaschek in der Wirtschaftskammer empfangen. Auch wenn am Ende kein „Stockerl-Platz“ rausschaute war es eine unvergleichliche Erfahrung, meine Expertise im internationalen Umfeld unter Beweis stellen zu dürfen.